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Esperanto-Ansichtskarten
Esperanto ist die am weitesten verbreitete internationale konstruierte Sprache. Doctoro Esperanto (Esperanto: „Hoffender“) war das Pseudonym, unter dem der Augenarzt Ludwik Lejzer Zamenhof 1887 die Grundlage der Sprache veröffentlichte. Mit der in Warschau publizierten Broschüre sollte eine leicht erlernbare, neutrale Sprache für eine internationale Verständigung auf den Weg gebracht werden.
Laut Rudolf Hämar erschien bereits 1895 ein Wörterbuch: „Esperanto – Estnisch“ von V. Vaher, 30 Jahre später wurde das Estnische Esperanto Institut gegründet. Ein Höhepunkt der Aktivität in Estland scheint - nach Hämar - das Jahr 1933 gewesen zu sein, wo eine Vielzahl von speziellen Vignetten von dem Estnischen Touristenverband (Eesti Turistide Ühing) herausgegeben wurde, um sowohl für Esperanto wie auch für den internationalen Tourismus zu werben. Hämar erwähnt auch, neben einer umfangreichen Auflistung der Vignetten, 40 verschiedene zweisprachige Postkarten, wovon ihm 12 bekannt sind; abgebildet ist in seinem Artikel die Postkarte Nr. 39 mit der Abbildung der Vesiravila / Bansanigejo in Pärnu (wörtlich: Wasserheilanstalt, in Pernau/Pärnu: Schlammbadeanstalt).
In den Heften der EESTI POST berichtet Artur Menzen mit einer kurzen Notiz über einen Werbestempel und die Herausgabe von Esperanto-Postkarten, Harald Vogt greift das Thema wesentlich später wieder auf und bringt einige Beispiele der Vignetten.
Vier Esperanto-Postkarten dieser Serie können hier vorgestellt werden; die Erhaltung ist zwar durch Rostspuren von Heftklammern und durch eine Lochung etwas unansehnlich, die Veröffentlichung als Zeitdokument aber doch lohnend.
Drei Karten wurden 1934, eine weitere 1937 postalisch genutzt, sie sind aus Viljandi (1) und Tallinn (3) stammend an die Esperanto Gesellschaft (Esperanto Seltside) in Pärnu bzw. den dortigen Leiter gerichtet; mit einem grünen dreizeiligen Stempel ist zweimal der Absender angegeben: ESPERANTO ASOCIO de ESTONIO, Tallinn, Postkast 6.
Abgebildet sind die Ansichten von Tallinn: das Toompea Loss / Toompea-Kastelo (Burg auf dem Domberg) auf der Karte Nr. 1, die Viru Värav ja Uulits / Viru-Pordego kaj Viru-Strato (Lehmpforte und Lehmstrasse) auf der Karte Nr. 16, EstoniaTeater / Teatro „Estonio“ auf der Karte Nr. 29 und von Pirita: Supelrand / Ban-Marbodo (Badestrand) auf der Karte Nr. 32.
Die Autoren würden sich sehr über weitere Beispiele dieser Serie freuen.
Karte Nr. 1
Karte Nr. 16 Karte Nr. 29
Karte Nr. 32
Literatur und Quellen:
1. Rudolf Hämar in Eesti Filatelist Nr. 29 / 1983: Esperanto on Estonian Labels, S.103ff; dito: Esperantokeelsed
Lipikud-„Estonio“, S.107
2. Artur Menzen in EESTI POST Nr. 6 / 1988: „Ein offizieller Werbestempel”?
3. Harald Vogt in EESTI POST Nr.48 / 2009: „Esperanto in Estland“, S. 42/43
4. Elmar Ojaste in Eesti Filatelist Nr. 29 / 1983: VILJANDI- the postal History survey up to 1944, S. 65 ff: Abb. der
Esperanto-Postkarte Nr. 7: Viljandi: Kindluse Varemed / Ruino de Fortikajo (Ruine der ehemaligen
Ordensburg)
5. www. Wikipedia.de